Was ist lever am hof von versailles?

Der Lever am Hof von Versailles

Der Lever (frz. für "das Aufstehen") war eine öffentlich zelebrierte Zeremonie am Hof von Versailles, bei der der König, meist Ludwig XIV., morgens aufstand und sich ankleidete. Es war ein komplexes Ritual, das strengen Regeln folgte und festlegte, wer in welcher Reihenfolge dem König assistieren durfte. Der Lever war nicht nur ein praktischer Vorgang, sondern auch ein wichtiges politisches und soziales Ereignis.

Ablauf:

Der Lever gliederte sich in verschiedene Phasen:

  • Petit Lever: Nur die engsten Vertrauten des Königs durften an dieser frühen Phase teilnehmen, darunter der Erste Kammerdiener, der Leibarzt und Familienmitglieder. Sie assistierten dem König beim Aufwachen und Anziehen der ersten Kleidungsschichten.

  • Grand Lever: Diese Phase war öffentlich zugänglich und wurde von einer immer größer werdenden Zahl von Höflingen besucht. Der König wurde nun vollständig angekleidet, rasiert und frisiert. Die Anwesenheit beim Grand Lever war eine begehrte Ehre und bot die Möglichkeit, die Gunst des Königs zu gewinnen.

Bedeutung:

Der Lever war ein wesentlicher Bestandteil des höfischen Lebens in Versailles und trug maßgeblich zur Inszenierung der königlichen Macht und zur Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung bei.